Liebe Leserinnen und Leser,
manche von Ihnen mögen sich fragen, warum wir uns als PGP-Redaktion ausgerechnet jetzt in dieser Umbruchszeit dazu entschlossen haben, ein Heft zum „Arbeiten in der Kirche“ zu machen – ein Heft, das eher nach innen schaut, die kirchliche Organisation und die Menschen, die darin haupt- und ehrenamtlich arbeiten, in den Blick nimmt.
Und die Antwort darauf ist, liegt genau in diesem Umbruch begründet: Unsere Kirche befindet sich in weitreichenden Transformationsprozessen. Unsere Hefte zu „Kirche und Entwicklung“, „Wege“ und „Mut“ haben das im vergangenen Jahr aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert. Und auch 2023 gilt: Kirche verändert sich – die Mitgliederzahlen, Inhalte und Strukturen sowie ihr Platz in der Gesellschaft. Und diese Veränderungen und Umbrüche zeigen Wirkung und haben nicht nur für Kirchengemeinden und ihre Mitglieder Konsequenzen, sondern insbesondere auch für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich beruflich oder ehrenamtlich in „ihrer“ Kirche in vielen unterschiedlichen Arbeitsfeldern engagieren.
Wir beschäftigen uns deshalb in diesem Heft damit, was es bedeutet, ausgerechnet in dieser Zeit in der Kirche zu arbeiten, wie es den Mitarbeitenden heute geht, was der „Arbeitgeber Kirche“ für seine Mitarbeitenden tut und welche Perspektiven es für die Arbeit in der Kirche geben kann. Dabei kommen ganz unterschiedliche Aspekte zur Sprache:
Wie sieht es aus mit der Arbeitsbelastung kirchlicher Mitarbeitender, mit familienfreundlichen Arbeitsbedingungen und dem Wunsch nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance? Wir werfen einen Blick auf unterschiedliche Berufsgruppen und besonders auf die, die in dieser Zeit gerade am Beginn ihrer Arbeit in der Kirche stehen. Zwei landeskirchliche Personalreferenten fragen wir, was aus ihrer Sicht Kirche zu einem attraktiven Arbeitgeber macht und wie es um die kirchliche Personalentwicklung steht. Darüber hinaus werden einige konkrete Unterstützungsformate wie z. B. Supervision und Auszeit-Angebote vorgestellt. Mitarbeitende erleben immer wieder Macht und Ohnmacht in ihren Arbeitsverhältnissen. Dieser Aspekt wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Als weiterer Aspekt wird explizit der Beginn und das Ende des Berufslebens in den Blick genommen. Arbeiten in der Kirche ist nicht ohne das Ehrenamt zu denken. In diesem Heft geht es speziell um die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen und das große Thema „Ehrenamt und Geld“. Dazu gibt es Impulse, über das Verhältnis von Arbeit/Beruf und Berufung nachzudenken.
Last but not least stellen wir in der Rubrik „Kirchenjahr/Entwürfe“ schnell Umsetzbares für die Osterzeit sowie andere Praxismodelle vor.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen dieses abwechslungsreichen Heftes, Ihr
Hagen Fried
E-Mail: redaktion@praxis-gemeindepaedagogik.de
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